وَنادىٰ نوحٌ ابنَهُ وَكانَ في مَعزِلٍ يا بُنَيَّ اركَب مَعَنا وَلا تَكُن مَعَ الكافِرينَ
“Nuh rief seinem Sohn zu, der sich abseits hielt: ‘Oh mein lieber Sohn, steig mit uns ein und sei nicht mit den Ungläubigen!’ (Sure Hud, Vers 42)
Dieser Vers beschreibt eine herzzerreißende Szene zwischen unserem Propheten Nuh (as) und seinem Sohn. Nuh fordert seinen Sohn nachdrücklich auf, sein Schiff zu besteigen und sich vor der tödlichen Flut zu schützen. Doch der Sohn des Propheten verweigert Allahs klaren Befehl und verfällt in Unglauben und ertrinkt vor den Augen seines Vaters!
In diesem Vers befindet sich ebenso ein im gesamten Quran einzigartiges Laut-Phänomen. Denn der Buchstabe Ba’ verwandelt sich inein lang gezogenes Mim. Gemäß den Regeln des Tajweed wird Irkab ma’ana (Steig mit uns ein!) zu Irkammma’ana (Steig mit uns einnnnn) – mit einem betonten, nasalen, langen Mmmm.
Dieses lang gezogene Mmmm wird auch mit dem Flehen des Propheten Nuh (as) um seinen Sohn erläutert. Irkammma’ana! “Steig mit uns einnnnnn!” Der gesamte Herzschmerz des Vaters verkörpert sich in dem flehenden Mmmm. Denn jeder Vater und jede Mutter können verstehen, wie tief es schmerzt, das eigene Kind vom Weg des Islam abkommen zu sehen.
Wir alle stecken so viel Liebe, Zeit, Nerven und Energie in die Erziehung unserer Kinder. Wir geben unser Bestes, machen Fehler, sehen sie ein, verbessern uns, weinen hunderte Tränen um unsere Kinder und verbringen so manche Nacht schlaflos. Doch was, wenn unsere Kinder sich trotz all unserer Mühen, sie zu rechtschaffenen Muslimen zu erziehen, für einen anderen Weg entscheiden? Wie muss unser Prophet Nuh, Allahs Frieden auf ihm, sich gefühlt haben, als sein Sohn offenkundigen Unglauben beging und sich weigerte, auf das rettende Schiff zu steigen?
Trotz unserer größten Bemühungen gibt es keine Garantie, dass unsere Kinder nach uns und unserer Erziehung den Weg des Islam beschreiten. Sicher ist, dass sie Fehler begehen werden, die uns schmerzen. Wir werden unsere Kinder dann trotz unserer Enttäuschung auffangen und ihnen helfen, auf den geraden Weg zurückzufinden. Wir müssen ihre Fehler auf uns reflektieren und uns die ehrliche Frage stellen: Welchen Anteil habe ich daran? Habe ich es falsch vorgelebt? Habe ich den Fehler meines Kindes durch mein Verhalten begründet?
Trotz unserer größten Bemühungen gibt es keine Garantie, dass unsere Kinder nach uns und unserer Erziehung den Weg des Islam beschreiten. Sicher ist, dass sie Fehler begehen werden, die uns schmerzen. Wir werden unsere Kinder dann trotz unserer Enttäuschung auffangen und ihnen helfen, auf den geraden Weg zurückzufinden. Wir müssen ihre Fehler auf uns reflektieren und uns die ehrliche Frage stellen: Welchen Anteil habe ich daran? Habe ich es falsch vorgelebt? Habe ich den Fehler meines Kindes durch mein Verhalten begründet?
Diese Reflexion kann uns helfen, Fehler in der Erziehung unserer Kinder zu erkennen und es fortan besser zum machen. Was aber, wenn ich es richtig gemacht habe? Wo kommt der Fehler meines Kindes her? Auch unsere Kinder haben ihr eigenes Schicksal und ihren eigenen Willen. Sie werden dereinst ihren eigenen Weg gehen. So sehr es uns schmerzt und so sehr wir sie vor allem bewahren möchten, unsere Erziehung ist nicht grenzenlos und bald schon überlassen wir unsere Kinder in die Eigenständigkeit.
Denn auch unsere Kinder sind Diener Allahs, die eine eigene Beziehung zu ihrem Schöpfer haben. Und Allah ﷻ leitet recht, wenn Er will. Wir leiten nicht durch unsere Liebe recht.
Mach unermüdlich Du’a für die Rechtleitung deines Kindes, denn sie ist trotz all deiner Anstrengung nicht garantiert! Denk daran, dass auch der Sohn eines Propheten vom Weg abkommen konnte. Denn unsere liebsten Schätze auf dieser Welt, unsere Kinder, sind gleichzeitig unsere größte Prüfung. Möge Allah ﷻ uns und sie rechtleiten.