Ramadan steht vor der Tür und für viele Frauen bedeutet das jede Menge Zeit in der Küche. Ramadan ist der Monat der Gottesdienste, der Nähe zu Allah, der Barmherzigkeit und der Vergebung. Die Zeit im Ramadan ist unglaublich wertvoll. Sollten wir Frauen den Ramadan in der Küche verbringen?
Der Monat der Enthaltsamkeit
Vielleicht hilft uns zunächst folgender Gedanke: Ramadan ist der Monat des Fastens, nicht des Essens. Ramadan ist der Monat der körperlichen Enthaltsamkeit. Leider haben viele von uns diese Bedeutung ins Gegenteil verkehrt. Je einfacher das Essen, desto mehr Zeit bleibt für Gebete, Quran und Dhikr. Je weniger wir essen, desto länger können wir im Tarawih stehen.
Sprich mit deinen Liebsten!
Sprich mit deinen Liebsten, deinem Ehemann und deinen Kindern: “Lasst uns diesen Ramadan aufs Wesentliche konzentrieren! Lasst uns gesund und einfach essen, damit wir Zeit und Kraft für die Ibadat haben! Wollen wir gemeinsam diesen Ramadan das meiste aus unserem Monat rausholen? Wollen wir für Allah auf Weltliches verzichten, um für unser Jenseits zu arbeiten?”
Schnelle, einfache Rezepte
Leg dir am besten eine Kochliste an, auf der du einfache, schnelle und gesunde Rezepte für den Ramadan sammelst. So gehen dir nicht die Ideen aus und du bist gut vorbereitet. Als Faustregel kann zB gelten: Die Vorbereitung des Iftar soll nicht mehr als 1,5 Stunden in Anspruch nehmen.
Verteile Aufgaben
Sprich mit deinen Liebsten über dein Dilemma und bitte um Hilfe. Ein paar Handgriffe können dir viel Zeit sparen. Lass die Kinder entwicklungsgerecht Aufgaben zum Iftar übernehmen: Tisch decken, abräumen, Salat schneiden, Datteln und Wasser servieren, kleine Einkäufe machen.
Dein Ehemann ist dein Verbündeter
Unsere Mutter Aisha (ra) wurde gefragt: “Was tat der Prophet ﷺ zu Hause?” Sie sagte: “Er war seiner Familie zu Hilfe. Wenn dann das Gebet anbrach, ging er zum Gebet.” (Sahih Al-Bukhari)
Ihr seid eine Familie und gemeinsam strebt ihr nach Allahs Barmherzigkeit und Vergebung im Ramadan. Ihr unterstützt euch bei euren täglichen Aufgaben, wo es geht. Denn eure Ehe basiert auf Liebe und Barmherzigkeit.
Die sozialen Erwartungen
Es mag sein, dass in manchen Kulturen erwartet wird, dass jeder Iftar ein 5-Gänge-Menü ist. Diese Erwartung ist nicht vom Islam und muss dir deshalb nichts bedeuten. Du, dein Mann und eure Kinder, ihr habt euch geeinigt: Unser Ehrgeiz gilt diesen Monat den Gottesdiensten und Allahs Wohlgefallen. Dafür essen wir gern einfach und bescheiden. Was andere über euch denken, muss euch nicht kümmern. Wenn die Schwiegereltern zum Iftar zu Besuch kommen, kannst du ausnahmsweise mal mehr auftischen, ohne das Maß zu verlieren. Einfach um der Diskussion zu entgehen und am nächsten Tag direkt wieder so zu kochen, wie ihr es beschlossen habt.
Die richtige Absicht
Fastende im Ramadan zu speisen ist ein Gottesdienst und bringt dir den Lohn des Fastens. Dein Lohn wird sich bidhnillah vervielfachen. Wenn du mit dieser Absicht kochst, wird dir in sha Allah riesiger Lohn zuteil.
Der Gesandte Allahs ﷺ sagte: “Ihr Menschen! Verbreitet den Friedensgruß, speist das Essen, pflegt die Verwandtschaftsbande und betet in der Nacht, dann betretet ihr das Paradies in Frieden.” (Sahih Ibn Majah)
Deine Zeit in der Küche ist keine Verschwendung, sondern ein Gottesdienst! Möge deine Küche diesen Ramadan ein Garten von den Paradiesgärten sein!