1. Akzeptiere die Veränderung
In dieser Welt ist alles im Wandel. Nur Allah ﷻ ist immerwährend, ohne Anfang und ohne Ende. Dein Leben mit Baby ist nicht dein Leben vor dem Baby und wird es auch nicht sein. Dein Körper verändert sich, dein Tagesablauf verändert sich, dein Schlafrhythmus verändert sich. Du bist in einer neuen Lebensphase. Nimm die Veränderung als Chance von Allah an, Neues zu lernen und zu wachsen. An deinem alten Leben festzuhalten ist unmöglich und macht dir Stress und Druck.
2. Achte auf dich!
Die Bedürfnisse deines Babys sind enorm wichtig und lassen oft nicht warten. Doch auch deine Bedürfnisse sind wichtig und müssen gestillt werden. Dein Bedürfnis nach genug Schlaf, gesunder Ernährung, nach erhellenden Gesprächen mit Freundinnen und deinem Ehemann und nach frischer Luft. Setz deine Prioritäten richtig. Es ist wichtiger, selbst auch zu schlafen, wenn dein Baby schläft, als aufzuräumen. Vieles kann warten. Dein Baby braucht eine ausgeglichene Mama.
3. Es ist ok, wenn manche Freundschaften enden.
Mit der Geburt deines Babys ändern sich auch deine Interessen. Du informierst dich übers Stillen, sprichst gern über Babykurse und gute Mama-Bücher, schaust Mama-Videos auf Youtube und merkst, dass andere Mamas dich am besten verstehen. Es ist ok, dass all dies deine kinderlosen Freundinnen eher weniger interessiert und ihr euch weniger seht. Das ist der natürliche Verlauf von Beziehungen, in denen die gemeinsamen Interessen fehlen.
4. Bitte um Hilfe und 5. Frag nach!
Als neue Mama darfst du dich überfordert fühlen, denn es treffen dich so viele Veränderungen. Ganz zu schweigen von den Hormonen, die noch lange nach der Entbindung verrückt spielen. Bitte Familie und Freundinnen um Hilfe. Sie kochen gern eine warme Mahlzeit für dich, gehen mal mit dem Baby spazieren oder hören sich deine Sorgen und Ängste an.
Unser Deen motiviert uns, zu fragen und zu lernen. Hab keine Scham, deine Hebamme, deine Ärztin oder eine erfahrene Mama um Rat zu fragen. Wenn es um die Fürsorge für dein Baby und um deinen Körper nach der Geburt geht, sind deine Fragen wichtig und absolut berechtigt. Nicht nachzufragen, kann dir und deinem Baby schaden. Professionelle Ärztinnen und Hebammen, sowie gottesfürchtige Freundinnen behandeln deine Fragen diskret und vertraulich.
6. Du musst nichts beweisen!
Mamasein ist kein Wettbewerb, auch wenn manche Mamas das so handhaben. Lehn dich zurück und geh in deinem eigenen Tempo. Solange du nach Allahs Wohlgefallen strebst, ist alles gut. Andere brauchst du nicht beeindrucken. Vergleich dich auch nicht zu viel mit anderen Mamas. Jede von euch hat ihre sehr eigene und besondere Realität. Übrigens ist niemand perfekt, auch die anderen Mamas nicht. Vollkommenheit gebührt allein Allah ﷻ.
7. Stillen ist wirklich wichtig!
Die Vorzüge des Stillens sind so zahlreich, dass sie ganze Bücher füllen. Stillen ist für deinen Körper, für das Hirn und den Körper deines Babys und für eure Bindung enorm wichtig. In ganz wenigen Fällen können Mamas aus medizinischen Gründen nicht stillen. Sich hingegen aus Prinzip gegen das Stillen zu entscheiden, ist nicht richtig. Auch wenn der Zeitgeist uns das weismachen will. Stillen ist keine einfache Option, sondern eine deiner wichtigsten Aufgaben als neue Mama. Stillen verlangt dir körperlich und emotional viel ab. Deshalb gibt es dafür so viel Belohnung von Allah. Lass dir keine “schnellen Alternativen” zum Stillen andrehen von einer Gesellschaft, die der Mutterschaft ohnehin kaum Wert beimisst. Nimm dir die Zeit, die Ruhe und die Gelassenheit, die du fürs Stillen brauchst. In vielen Städten gibt es inzwischen sehr gute Stillzentren. Sie helfen bei Fragen, Unsicherheiten und Problemen.
8. Du musst nicht jedem Rat folgen.
Viele Ratschläge sind wirkich gut gemeint. Zu viele Ratzschläge können aber auch ziemlich verunsichern. Du musst keinen Rat fraglos befolgen. Nimm dir Zeit, die Ratschläge zu recherchieren und dir zu überlegen, ob sie zu dir, deinem Baby und eurer Realität passen. Du darfst auch Dinge ausprobieren und dann feststellen, dass sie für dich nicht funktionieren. Die Ratschläge anderer Mamas sollen dir helfen, sie sollen dich nicht aus der Fassung bringen. Einfach lächeln, danken und dann das umsetzen, was gut für euch ist.
9. Bezieh Papa mit ein!
Auch für den neuen Papa ist die erste Zeit mit Baby anstrengend und überwältigend. Viele Papas wollen gern am Baby und der Fürsorge um das Baby teilhaben, wissen aber nicht wie. Lernt gemeinsam, was euer Baby braucht, wie ihr euch gegenseitig unterstützen könnt und was auch ihr in dieser neuen Lebensphase braucht. Lest gemeinsam nach, fragt erfahrene Ehepaare und tauscht euch über Gelerntes aus. Teile dein Wissen mit deinem Ehemann und bezieh ihn aktiv in Babys Entwicklung ein. Freut euch gemeinsam über euer Kind und seid füreinander in den schwierigen Zeiten da.
10. Alles ist ein Gottesdienst.
Deine Fürsorge um dein Baby ist mit der richtigen Absicht eine ‘Ibada, ein Gottesdienst. Alles wird dir von Allah mit reichlicher Belohnung vergolten. Die schlaflosen Nächte, die Tränen, jede gewechselte Windel. Bei Allah geht nichts verloren. Nun kommt eine Lebensphase, in der es recht schwierig sein kann, Zeit und Ruhe für die “klassischen” Gottesdienste zu finden: für ruhige oder freiwillige Gebete, für das Rezitieren und Lernen des Quran, für Tadabbur (das Reflektieren über Allahs Schöpfung), Moscheebesuche oder islamische Vorträge. Allah kennt deine Umstände, Er hat sie dir gegeben. Das Lesen eines einzigen Verses, das vom Weinen deines Babys unterbrochen wird, ist wertvoll. Es kann bei Allah so schwer wiegen, wie ein ganzer Khatm. Es geht um unsere Bemühung und Absicht. Dein Baby wird älter, vieles wird einfacher und du wirst in sha Allah wieder mehr Zeit für Gottesdienste ohne Baby haben.