Im Rahmen der islamischen Kindererziehung können wir drei Arten von Medien unterscheiden: Medien, die unseren islamischen Werten widersprechen. Medien, die unsere islamischen Werte fördern. Und Medien, die zumindest weitgehend werteneutral sind.
Medien, die Nacktheit oder leicht bekleidete Männer und Frauen dar-stellen, in denen sexuelle Akte jeglicher Form stattfinden, in denen sündhaftes Verhalten (uneheliche Beziehungen, Alkohol, schamlose Kleidung, Drogen…) zelebriert wird, in denen über den Islam gespottet wird, in denen Menschen lächerlich gemacht oder gekränkt werden, in denen die Einheit Allahs in Frage gestellt wird, in denen schlechte Sprache genutzt wird und Kinder oder Jugendliche gegen ihre Eltern aufgebracht werden…alle Medien, die den Geboten und Verboten Allahs wider-sprechen, finden in der islamischen Kindererziehung keinen Platz. Wenn unsere Kinder doch einmal über derlei Medien stolpern, ist es wichtig, sie in einem Gespräch in den richtigen Kontext zu setzen und aufzuzeigen, warum das Dargestellte falsch ist und Allah erzürnt. Denn es setzt die Hemmschwellen der Menschen herab, zerstört ihre Schamhaftigkeit und ihre Abneigung gegen die Sünde, verleitet sie zum Schlechten und verbreitet Sündhaftigkeit. Dieses Gespräch erfolgt natürlich entsprechend des Alters und der Entwicklung des Kindes. Solche Inhalte zu vermeiden ist wirklich wichtig und für die islamische Entwicklung unserer Kinder essenziell. Die Sündhftigkeit wird in diesen Sendungen geschmückt und verziert und kann sich in den Herzen unserer Kinder als Sehnsucht festsetzen. Früher oder später werden diese verbotenen Sehnsüchte unsere Kinder einholen und können zu sündhaftem Verhalten führen.
Kleine Herzen, die schon früh der Sünde ausgesetzt waren, erzittern später nicht mehr beim Hören des Quran, sehnen sich nicht nach Allah und Seinem Paradies, sondern verhaften in der Dunya und ihrem vergänglichen Spiel.
Medien, in denen die Geschichten des Quran und der Propheten erzählt werden, in denen unseren Kinder der Quran erläutert oder sein Lesen und Rezitieren beigebracht wird, in denen islamische Gebote wie das Gebet erläutert werden, in denen die Geschichten der Sahaba und der rechtschaffenen Muslime erzählt werden, in denen die Wunder der Schöpfung aus der islamischen Perspektive betrachtet werden, in denen die islamischen Werte verstärkt werden, in denen zum Guten, etwa zur Sadaqa motiviert wird…all diese Medien bilden eine sinnvolle und wichtige Ergänzung unserer islamischen Kindererziehung. Doch auch hier gilt, dass die Bildschirmzeit begrenzt werden muss und dass Bücher und das Gespräch mit den Eltern für unsere Kinder die wichtigsten und förderlichsten Medien sind.
Wissenschaftliche Medien, etwa Dokumentationen oder Sachprogramme, die Alltagswissen vermitteln, sowie Kinderserien, vor allem ältere, in denen kindgerechte Inhalte dargestellt und gesunde Familienwerte vermittelt werden, können eine Ergänzung unserer Kindererziehung bilden. Jedoch ist hier der prüfende Blick der Eltern wichtig und ihr umfassendes Verständnis der Prinzipien und Ziele ihrer Erziehung vonnöten. In Dokumentationen wird häufig die Evolutionstheorie vermittelt und als Wahrheit dargestellt. Wissenschaftssendungen können erklären, wie Wein produziert, verkauft und ausgeschenkt wird. Oder professionelle Tänzer auf ihren Turnieren begleiten, wie sie von Land zu Land reisen und vor Publikum in hautenger Kleidung tanzen. Oder die Biographien von Persönlichkeiten aus Sport und Politik erzählen, die nach westlichen Maßstäben erfolgreich, nach dem Maßstab des Islam hingegen frevelhaft sind. Auch Kindersendungen, die vermeintlich unschuldig sind, können schädliche Inhalte vermitteln, die nach der jeweiligen Kultur als normal gelten: freche Widerworte gegen die Eltern, Kraftausdrücke oder enge Freundschaften und erste Liebe zwischen Jungen und Mädchen. Zur Weihnachtszeit wird das Fest verherrlicht und falsche Lehren über unseren Propheten Isa und seine Mutter verbreitet, Allahs Frieden und Segen auf ihnen.
Medien können nicht gänzlich neutral sein, weil sie von Menschen produziert werden und jeder Medienmacher entsprechend seiner Weltsicht und Werte arbeitet. Viele Eltern haben kein Bewusstsein für die Gefahren der Bildschirme und lassen sie von ihren Kindern unkontrolliert nutzen. Deshalb empfinden Kinder Widerwillen gegen die Begrenzung des Bildschirms, auch weil sie mitbekommen, dass ihre Freunde bereits eigene Handys haben, einen Fernseher im Zimmer oder einen ungeschützten Zugang zum Internet. Die Verbreitung selbst pornographischer Inhalte unter Kindern ist nur eine der verheerenden Folgen. Das Problem beginnt bereits dort, im ersten Schritt, wo Kindern und Jugendlichen Bildschirme einfach ausgehändigt werden und ihnen der unbegrenzte Zugang in die Welt der Ablenkung, Zeitverschwendung und Sünde eröffnet wird. Hier ist also besondere Aufmerksamkeit und Auswahl der Medien durch die Eltern geboten. Denn wir leben im digitalen Zeitalter und so bleibt der Bildschirm vorerst eine allgegenwärtige Problematik. Als Eltern brauchen wir im Umgang mit dem Thema besonderes Fingerspitzengefühl, Geduld, ein aufmerksames Auge und einen wachen Verstand.