Ich wünsche mir den Iman der Mutter unseres Propheten Musa, Allahs Segen und Frieden auf ihnen beiden.

Sie brachte ihren Sohn in gefährlichen Zeiten zur Welt. Denn Pharao hatte erfahren, dass ihn dereinst ein Mann von den Bani Israil entmachten und seine Tyrannei beenden würde. Gnadenlos ließ er alle neu-geborenen Jungen des unterdrückten Volkes töten. Jeden Tag lebte sie in Angst mit ihrem Baby. Was, wenn die Schergen Pharaos ihren Sohn weinen hörten? Sie würden ihn sofort töten! Denn sie kannten keine Gnade.

Allah ﷻ gab der Mutter von Musa (as) ein, ihren Sohn ein letztes Mal zu stillen…und ihn dann in den Nil zu werfen! Ein Baby in den Nil werfen?! Wie soll eine Mutter so etwas übers Herz bringen? Einen Säugling in einen reißenden Fluss werfen, der an manchen Stellen so breit ist, dass man das Ufer nicht sehen kann?!

Doch es ist alles eine Frage des Iman. Eine Frage der felsenfesten Überzeugung von der Allmacht, der Wahrhaftigkeit und der Barmherzigkeit Allahs. Denn Allah ﷻ versprach ihr: “Hab keine Angst und sei nicht traurig! Wir bringen ihn dir zurück und machen ihn zu einem Gesandten!”

Allah ﷻ kennt die Mütterherzen, denn Er hat sie erschaffen. Er nahm Musas Mutter nicht nur den Zweifel, sondern auch die Angst und die Trauer! Denn sie war eine gläubige Frau, deren gesamtes Vertrauen Allah gebührte. Allah würde ihr Baby schützen und es ihr zurückgeben und ihren Sohn zu einem Gesandten machen!

Sie legte ihr Baby vorerst das letzte Mal an ihre Brust. Ob ihre Tränen flossen, als sie ihren Sohn stillte, ohne zu wissen, wann sie ihn das nächste Mal sehen, ihn riechen oder ihn stillen würde? Sie hätte zweifeln und sich mit tausend Fragen verrückt machen können: “Wie soll mein Baby den Nil überleben? Wie soll es zu mir zurückkehren?”

Doch sie war eine gläubige Frau, die ihrem Herrn das Leben ihres Babys anvertraute. Denn Allah ﷻ gehören unsere Kinder, Er hat sie uns geschenkt. Denn sie wusste, dass Allah ihren Sohn mehr liebte als sie und dass Allahs Versprechen wahrhaftig sind. So tat sie, was Allah ﷻ ihr aufgetragen hatte, legte ihr Baby in einen Korb und entließ es in den großen Fluss. Ihrer Tochter trug sie auf, den Weg des Korbs zu verfolgen und ihren kleinen Bruder nicht aus den Augen zu lassen.

Doch was geschah? Der Korb wurde vom Nil an den Palast des Pharaos gespült! An den gefährlichsten Ort überhaupt! Hatte Allah nicht versprochen, ihr Baby zu schützen und zu ihr zurückzubringen?! Panik ergriff ihr Mutterherz! Ihr Herz fühlte sich leer und stumpf an. Fast wäre Musas Mutter zum Palast gelaufen, um zu rufen: “Mein Baby! Gebt es mir zurück!” Doch Allah ﷻ stärkte ihr Herz. Denn sie war eine ergebene Dienerin, die Allah in ihrem Du’a wohl oft um Sabr und festen Iman angefleht hatte. Sie war eine echte Gläubige.

Pharaos Frau schloss das Baby ins Herz und konnte ihren Mann überreden, es ihr zu überlassen. Der Junge, der einst den Tyrannen zu Fall bringen würde, wuchs genau unter seinen Augen auf. Allahu Akbar!

Der kleine Musa verweigerte jede Brust und muss vor Hunger schrecklich geschrien haben. Da ergriff seine Schwester die Chance und sprach: “Ich kenne jemanden, der ihn stillen und sich um ihn kümmern kann!” Pharaos Frau schickte Musa zurück zu seiner Mutter, die ihn das letzte Mal zum Abschied gestillt hatte und aus deren Brust er sofort zufrieden trank. Er blieb für die Stillzeit bei ihr.

So macht Allah ﷻ Seine Versprechen wahr. Er nahm Musas Mutter die Trauer, gab ihr ihren Sohn zurück und machte Musa wahrlich zu einem Gesandten. Ich wünsche mir den Iman der Mutter unseres Propheten Musa (as).

Wenn der Gesandte Allahs ﷺ von unseren Kindern fordert, das Gebet zu verrichten, zu Hause und in der Schule und überall…wenn wir unsere Kinder an das Fasten im Ramadan gewöhnen, so wie es die Sahabiyat mit ihren Kindern taten…wenn die Körper unserer Mädchen heranreifen und es Zeit ist, den Hijab zu tragen…wenn wir unsere Kinder lehren, entgegen aller Widerstände für den Islam einzustehen, seine Lehren mit Würde und Stolz zu tragen und zu verbreiten…

Dann brauchen unsere Herzen den Iman der Mutter von Musa (as). Denn all dies sind Befehle Allahs und Er ﷻ liebt unsere Kinder mehr als wir.

_________________________________

“Und Wir haben der Mutter Musas eingegeben: Still ihn und wenn du Angst um ihn hast, so wirf ihn in die See und hab keine Angst um ihn und sei nicht traurig. Wir bringen ihn dir ja zurück und machen ihn zu einem von den Entsandten!

Also nahm ihn die Familie des Pharao zu sich, dass er ihnen ein Feind werde und eine Sorge, Pharao und Haman und ihrer beider Heerscharen waren ja Überschreiter.

Und die Frau des Pharaos sagte: ‘Ein Augentrost für mich und dich! Tötet ihn nicht, es kann sein, dass er uns nützlich ist oder wir nehmen ihn als Sohn an’, und sie waren nichts gewahr.

Und am Morgen war das Herz der Mutter Musas leer, fast hätte sie ihn bestimmt kenntlich gemacht, wenn Wir nicht ihr Herz gebunden hätten, damit sie eine von den Gläubigen war.

Und sie sagte zu seiner Schwester: “Folge ihm!”, und sie erblickte ihn aus einer Entfernung, und sie wurden nichts gewahr.

Und Wir haben ihm zuvor die Ammen verwehrt, da sagte sie: ‘Soll ich euch zu Leuten eines Hauses weisen, die für euch für ihn sorgen, und sie meinen es gut mit ihm?”

So brachten Wir ihn zurück zu seiner Mutter, damit ihr Auge Trost fand, und sie nicht traurig war, und so dass sie wusste, dass das Versprechen Allahs wahr ist, aber die meisten von ihnen wissen es nicht.” (Sure Al-Qasas, Verse 7-13)