“Liebst du Mama oder Papa mehr?”

Dein Kind mit dieser Frage zu konfrontieren ist mehr als unfair. Denn die Frage suggeriert, dass Mama und Papa in Konkurrenz zueinander stehen. Dabei sind Mama und Papa in der muslimischen Familie Gefährten. Sie unterstützen einander, gleichen einander aus und tragen gemeinsam Verantwortung für die Kinder und ihre Erziehung. Es gibt kaum etwas, das für das Kind, die Harmonie der Familie und die Erziehung so schädlich ist, wie Eltern, die einander bei den Kindern ausspielen.

“Bist du blöd?”

Allah (swt) hat die Söhne Adams gegenüber der Schöpfung besonders geehrt und sie mit Verstand ausgezeichnet. Allah spricht unseren Verstand im Quran immer und immer wieder an. Er fordert uns dazu auf, die Schöpfung zu reflektieren. Zu den Prinzipien und Zielen des Islam gehört es, den menschlichen Verstand zu wahren und zu achten. Auch unsere Kinder wurden von Allah mit Verstand ausgezeichnet. Ihren Verstand zu wahren, zu achten und zu fördern ist eines der wichtigsten Prinzipien der islamischen Erziehung. Alles, was den Verstand und damit die menschliche Würde des Kindes herabsetzt oder lächerlich macht, ist unbedingt zu vermeiden. Der Selbstwert deines Kindes ist das Resultat des Wertes, den du ihm gibst.

“Hast du schon gebetet?”

Gemäß der Aufforderung des Propheten ﷺ beginnen unsere Kinder mit 7 Jahren zu beten. In dieser wichtigen Trainingsphase müssen wir mit Weisheit vorgehen. Denn in sha Allah sollen unsere Kinder ein Leben lang zu den Betenden gehören. Die Frage “Hast du schon gebetet?” bringt unsere Kleinen in eine verzwickte Situation und kann zum Ergebnis haben, dass sie uns anlügen. Gib Shaytan keine Chance! Wenn du merkst, dass dein Kind nicht gebetet hat, nimm es bei der Hand: “Allah hat zum Gebet gerufen, lass uns Seinen Ruf erfüllen.” Als liebevolle Aufforderung, nicht als Frage. Betet so viele Gebete wie möglich zusammen, so übst du softe Kontrolle aus.

“Willst du später Hijab tragen?”

Die islamischen Pflichten sind keine Optionen. Allahs Gebote sind keine Optionen. Der Hijab ist keine Option. Der Hijab ist, wie jedes andere islamische Gebot: eine Pflicht, ein Gottesdienst, ein Gehorsam. Ungehorsam und Sünde werden Kindern keinesfalls als Option präsentiert. Mit Liebe, Geduld, Weisheit, unermüdlicher Wiederholung, unserem schönsten Vorbild und unserer steten Du’a leiten wir unsere Kinder an, ihre Pflichten mit Überzeugung und Liebe zu erfüllen. Junge Muslime auf den Weg des Lebens zu bringen, die vom Islam überzeugt sind, die Allah (swt) aus tiefstem Herzen lieben und Sein Wohlgefallen mit richtigem Verhalten anstreben…das ist das Ziel der islamischen Erziehung. Allahs Gebot ist keine Option. Doch jedes Seiner Gebote ist eine Barmherzigkeit.

“Was willst du von mir?!”

Kinder können ganz schön anstrengend sein. Manchmal haben wir das Gefühl, dass sei nicht nur physisch, sondern auch emotional an uns zerren. Dennoch haben sie unsere Zuwendung verdient, denn sie sind bedürftig und in vielen Situationen hilflos. Sie sind unsere Amana. Und sie brauchen unbedingt das Gefühl, dass wir immer für sie da sind. Ist Allah (swt) nicht auch immer für dich da? Schenkt Er dir nicht ununterbrochen die Luft zum Atmen? Lässt dein Herz weiterschlagen? Hört sich deine Gebete und Sorgen an? Erhaben ist Allah über jeden Vergleich.

“Fühlst du dich als Junge oder als Mädchen?”

“Keinen Fehler kannst du in der Schöpfung des Barmherzigen sehen. Sieh dich noch einmal um! Kannst du (irgend) einen Defekt feststellen?” (Sure Al-Mulk, Vers 3)

Dass gesunden Kindern derlei Frage überhaupt gestellt wird, widerspricht jeder Vernunft. Als Muslime sind wir der unerschütterlichen Überzeugung, dass Allah (swt) in seiner Schöpfung keine Fehler macht. Er erschafft in seiner unendlichen Weisheit als Mädchen und als Jungen, wen Er will. Kinder, denen Unklarheit über ihre geschlechtliche Identität eingeredet wird, können Opfer tiefgreifender psychischer und physischer Probleme werden. Allah macht in seiner Schöpfung keine Fehler. Diesen Grundsatz müssen wir in unseren Kindern tief verankern.

“Glaubst du, dass es Allah gibt?”

Die Kindheit ist die Zeit der Festigung der islamischen Aqida. Die kindliche und überhaupt menschliche Fitra legt die Existenz des Schöpfers ohnehin zugrunde. Diese gesunde Fitra erhalten und pflegen wir. Die Kindheit ist nicht die Zeit, Zweifel und Fragen an der Existenz Allahs aufzuwerfen. Vielmehr ist Allah (swt) die Konstante, die wir unseren Kindern mit Überzeugung, unserer elterlichen Liebe und Stabilität vermitteln. Mit zunehmender Entwicklung werden unsere Kinder ihre eigenen Fragen zu Allah und dem Leben stellen. Wir begrüßen jede Frage, beantworten sie geduldig und mit Bedacht! Wenn wir in den ersten Jahren eine feste Überzeugung gepflanzt, sowie Sicherheit und Vertrauen in uns und den Islam vermittelt haben…dann werden unsere Kinder mit all diesen Fragen zu uns kommen und im Islam überzeugende Antworten dafür finden, in sha Allah.