Wer chinesischen Bambus pflanzt, muss Geduld, Weitsicht und Ausdauer mitbringen. Der Samen des chinesischen Bambus ist so hart, dass nach seiner Pflanzung 5 Jahre lang scheinbar nichts passiert.

5 Jahre lang muss der Samen bewässert und gepflegt werden. Unermüdlich, immer wieder. Ohne dass der Samen merklich wächst.

Im 5. Jahr bricht der Samen endlich auf und der Bambus beginnt zu sprießen und wachsen – bis zu 90cm am Tag! 

Wer Kinder erzieht, braucht Geduld, Weitsicht und Ausdauer. Unsere Mühen um unsere Kinder zeigen nicht immer sofortigen Effekt. Doch alles, was wir tun, sehen unsere Kinder und nehmen es auf.

Die schlaflosen Nächte, die wir mit Stillen oder weinenden Babys verbracht haben, die Stunden des Vorlesens und Vorsingens, das tägliche Wiederholen, Erinnern und Ermahnen, die Stunden an der frischen Luft und auf dem Spielplatz, der jahrelange Kampf gegen Fernseher, Tablet und Handy, unsere Konsequenz bei der Umsetzung von Regeln, die vielen Gespräche, das gemeinsame Spielen und Lachen, die gemeinsam vergossenen Tränen…

Alles hat Einfluss auf unsere Kinder. Alles formt sie und nährt sie. Auch wenn der erzieherische Effekt manchmal auf sich warten lässt. Erziehung findet jeden Tag statt, mit jedem Wort und jedem Blick. Über lange Jahre.

Wir erziehen nicht, weil wir sofort Effekte sehen wollen. Denn dann müssten wir verzweifeln. Wir erziehen jeden Tag aufs Neue, weil wir einen Auftrag von Allah haben. Weil wir dem geraden Weg folgen. Weil wir Überzeugungen und Prinzipien haben. Damit wir mit uns selbst im Reinen sind.

إِنَّ الَّذينَ آمَنوا وَعَمِلُوا الصّالِحاتِ إِنّا لا نُضيعُ أَجرَ مَن أَحسَنَ عَمَلًا

“Gewiss, die da glauben und gute Werke tun – wahrlich, Wir lassen den Lohn derjenigen, die gute Werke tun, nicht verloren gehen.“ (Sure Al-Kahf, Vers 30)

Wer Kinder erzieht, braucht Geduld, Weitsicht und Ausdauer. Denn unsere Kinder sind wie Bambus.