“Warum ist Opa kein Muslim?”

“Weil er sich dazu entschieden hat, kein Muslim zu sein. Die Rechtleitung zum Islam kommt nur von Allah ﷻ und Er gibt sie, wem Er will. Allah leitet die Menschen recht, die sich die Rechtleitung wünschen. Er leitet die Menschen Recht, die auf der Suche nach der Wahrheit sind und die wissen wollen, worum es in diesem Leben geht.

“Und diejenigen, die ungläubig sind, sagen: ‚Wenn doch ein Zeichen von seinem Herrn auf ihn herabgesandt würde!‘ Sag: Allah lässt in die Irre gehen, wen Er will, und leitet zu Sich, wer sich Ihm reuig zuwendet.‘ (Sure Ra’d, Vers 27)

Allah ist der Allerbarmer, der Barmherzige. Er liebt das Gute für seine Schöpfung. Unser Prophet Muhammad ﷺ sagte: “Allah ist barmherziger mit Seinen Dienern als diese (Mutter) mit ihrem Kind.” (Sahih Al-Bukhari)

Allah ist mit Opa barmherziger, als wir es jemals sein könnten und Allah ist der Gerechte. Allah hat allen Menschen die Fitra geben. Die natürliche Veranlagung, mit der sie Allah ﷻ  und seine Einheit erkennen. Deswegen gelten im Islam alle Kinder als Muslime. Erst durch den Einfluss der Menschen kommen dann manche von ihnen vom Weg des Islam ab. Deshalb sendet Allah den Menschen Propheten, die sie zu Allahs Botschaft aufrufen,

sie ermahnen und erinnern. Allah ﷻ hat den Propheten Muhammad ﷺ auch zu Opa Heinrich gesendet und Opa Heinrich kann über Allah, über den Propheten und über den Quran Fragen stellen und lernen.

Niemand hindert Opa Heinrich daran, über den Islam zu lernen und den Islam anzunehmen.

Ganz im Gegenteil, alle Muslime laden ihn herzlich dazu ein. Allah lädt ihn im Quran zum Islam ein! Allah schickt den Menschen Propheten, Botschaften und Zeichen. Allah gibt die Rechtleitung aber nur denjenigen, die sie wollen und sich wünschen:

“Als sie entschieden abirrten, ließ Allah ihre Herzen abirren.” (Sure As-Saff, 5)

Stell dir einen Mann vor, der jeden Tag Süßes isst. Der den halben Tag vor dem Fernseher sitzt und dazu Cola trinkt. Der sich fast jeden Tag eine Pizza bestellt. Der Mann wird irgendwann krank. Eines Tages läuft im Fernsehen eine Werbung für ein Fitnessstudio. Der Mann überlegt kurz, auch mal ein bisschen Sport zu treiben. Denn eigentlich weiß er ja, dass es besser ist, ein gesundes Leben zu führen. Er könnte mit seinem sportlichen Nachbarn hingehen, der hat ein Abo im Fitnessstudio. Doch dann überlegt der Mann es sich anders und bestellt wieder eine Pizza.

Am nächsten Tag findet er einen Werbezettel von der Volkshochschule in seiner Post.

Sie bieten einen kostenlosen Infoabend zur gesunden Ernährung an. Der gesunde Nachbar hat ihn in den Postkasten geworfen, in der Hoffnung, dass der Mann hingeht.

Der Mann schaut den Zettel kurz an, dann zerknüllt er ihn und wirft ihn in den Müll.

Ist es nicht schrecklich unfair, dass der Mann krank ist, dass er keinen athletischen Körper hat, während sein Nachbar fit und gesund ist?”

“Nö, das ist nicht unfair. Der Mann tut ja nichts dafür. Während der Nachbar sich darum bemüht.”

“Ja aber wäre es dem Mann denn nicht zu wünschen, dass er gesund und fit wird? Ist es nicht traurig, dass er träge und krank geworden ist?”

“Doch, das ist traurig und schade.”

“Ich finde, man sollte den Pizzaboten dafür verantwortlich machen. Oder den Hersteller des Fernsehers! Sie sind Schuld daran, dass es dem Mann schlecht geht.”

“Nein, das stimmt nicht. Der Pizzabote kommt ja nur, wenn er gerufen wird und

den Fernseher kann man an- und ausschalten.”

“Aber der Mann weiß doch gar nicht, dass man fit, sportlich und gesund sein kann.”

“Klar weiß er das, das weiß jeder. Er war ja auch nicht immer träge und krank. Außerdem

hat er doch die Werbung im Fernsehen gesehen. Und den Werbezettel im Postkasten. Er kennt doch auch seinen gesunden Nachbarn.”

“Was ist dann das Problem des Mannes? Warum kommt er nicht in Bewegung? Obwohl er weiß, dass er fit sein kann. Obwohl er Botschaften bekommt, dass er gesund werden soll?”

“Im Moment will er nicht. Aber vielleicht kommt ja ein Tag, an dem er es sich anders überlegt. Dann kann er ja immer noch gesund werden.”

“Ja, das stimmt. Doch je länger der Mann auf seinem Sofa sitzt, Cola trinkt und Pizza isst, desto schwerer wird es.”

“Meinst du es kommt der Tag, an dem Opa es sich anders überlegt und doch Muslim wird?”

“Ich bitte Allah in jedem Gebet darum! Doch das liegt nicht in unseren Händen. Wir leiten nicht recht, wen wir lieben. Allah ﷻ leitet recht, wen Er will. Doch ich habe nicht den leisesten Zweifel daran, dass Allah unserem Opa Zeichen sendet. Denn Allah ist der Gerechte und der Barmherzige. Der Quran ist eine Botschaft an die gesamte Menschheit und der Prophet Muhammad ﷺ ist eine Barmherzigkeit für alle Welten.”

“Ich bin schon traurig, dass Opa kein Muslim ist.”

“Ich auch, doch ich bin mit Allahs Bestimmung zufrieden. Niemand kann Opa zwingen, Muslim zu werden. Diesen Schritt muss er selbst gehen. Aber ich werde nicht müde, Opa zum Islam einzuladen. Das tue ich, indem ich ihm die Schönheit des Islam vorlebe. Indem ich lieb zu Opa bin, ihn zum Arzt begleite, für ihn koche, mit ihm spazieren gehe und auch dich zu ihm bringe, denn er freut sich so über dich. Ich habe ihm eine Übersetzung des Quran geschenkt und erzähle ihm von unserem Propheten ﷺ. Und ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass Opa doch noch Muslim wird, denn Allahs Barmherzigkeit mit seiner Schöpfung ist grenzenlos.”