Im Islam gilt der Grundsatz, dass wer Allah danken möchte, auch den Menschen zu danken hat.

Denn der Gesandte Allahs ﷺ sagte: “Wer den Menschen nicht dankt, der dankt Allah nicht.” (Musnad Imam Ahmad)

Basierend auf diesem prophetischen Grundsatz lernen muslimische Kinder “Danke” zu sagen.

Ein Gefühl der Dankbarkeit erzeugen

Zunächst ist es wichtig, dass Eltern für ihre Kinder ein allgemeines Gefühl der Dankbarkeit gegenüber Allah (swt) erzeugen. Denn die Dankbarkeit gegenüber Allah ist die Grundlage dafür, den Menschen “Danke” zu sagen. Erwähne vor deinem Kind häufig, womit Allah euch gesegnet hat und wie dankbar du dafür bist. Sag vor deinem Kind häufig “Alhamdulillah” und lenke Seine Aufmerksamkeit auf Allahs Großzügigkeit.

“Alhamdulillah, dass Allah uns in diesem kalten Winter mit warmen Jacken versorgt hat.”

“Alhamdulillah, dass wir einander haben. Wir sind einander ein Geschenk von Allah.”

Mama und Papa sagen “Danke”

Das elterliche Vorbild ist eine der wichtigsten Erziehungsmethoden. Deshalb sollten Mama und Papa darauf achten, selbst all den Menschen “Danke” zu sagen, die ihnen Gutes tun. Ein Kind, das seine Eltern “Danke” sagen hört, lernt, dass dies zu den islamischen Umgangsformen gehört und wird seine Eltern darin nachahmen.

Mama und Papa sollten darauf achten, einander vor den Kindern zu danken.

“Danke, dass du heute für uns gekocht hast.”

“Danke, dass du den Kindern bei den Hausaufgaben geholfen hast.”

Mama und Papa müssen ihren Kindern danken! Auch für die “Selbstverständlichkeiten” des Alltags.

“Danke, dass du dein Zimmer aufgeräumt hast.”

“Danke, dass du mir zugehört hast.”

Empathie anregen

Nimm den anfänglichen Hadith zum Anlass, mit deinem Kind ein Gespräch über das Danken zu führen. Rege dabei vor allem die Empathie deines Kindes an, indem du fragst: “Wie fühlst du dich, wenn jemand dir “Danke” sagt?” Dein Kind reflektiert damit zunächst seine eigenen Gefühle. Im nächsten Schritt ist es in der Lage, sein Gefühl zu abstrahieren und in Worte zu fassen. Danach kommt die wichtige Erkenntnis, dass auch das Gegenüber sich gut und wertgeschätzt fühlt, wenn man ihm dankt.

Und wenn mein Kind nicht “Danke” sagen will?

Zunächst sollten die in den vorherigen Folien beschriebenen Grundlagen und Prinzipien in der Familie praktiziert werden. Sie sind die Basis für ein “Danke” des Kindes. Wenn dein Kind in einer Situation nicht “Danke” sagt, kannst du es sanft daran erinnern, gern auch in Form einer positiven Frage: “Möchtest du Tante Sainab für den Keks “Danke” sagen?”

Erinnerung und Ermahnung sind koranische Methoden im Umgang mit den Menschen und deshalb wichtige Methoden der islamischen Erziehung. Wenn dein Kind auch dann nicht “Danke” sagt, solltest du es nicht weiter drängen. Tadel es auch nicht in der betreffenden Situation. Das kann dein Kind als Bloßstellung empfinden. Vielmehr gehst du mit gutem Beispiel voran, sagst anstelle deines Kindes “Danke” und lebst deinem Kind vor, welches Verhalten in der Situation richtig ist: “Danke für den Keks Tante Sainab. Das ist sehr lieb von dir!” Wenn ihr aus der Situation heraus seid und einen ruhigen Moment habt, erinnerst du dein Kind an den Hadith des Propheten ﷺ und daran, dass dies eine Möglichkeit war, Allah (swt) Dankbarkeit auszudrücken.

Der Hadith!

Dankbarkeit ist eine wichtige Eigenschaft des Muslims. Lass dein Kind den Hadith des Propheten ﷺ auswendig lernen. Wiederhole ihn im Alltag häufig und verknüpfe ihn für dein Kind mit seiner Realität! 

Der Gesandte Allahs ﷺ sagte: “Wer den Menschen nicht dankt, der dankt Allah nicht.”

“Und als euer Herr ankündigte: Wenn ihr dankbar seid, werde Ich euch ganz gewiß noch mehr (Gunst) erweisen. Wenn ihr jedoch undankbar seid, dann ist meine Strafe fürwahr streng.” (Sure Ibrahim, Vers 7)